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aus den vorstädten der vorstellung...
Montag, 01.03.2010, 20Uhr20
Lokalbühne
Bratsch (FR)
Lange haben die vielen Fans sich gedulden müssen: Nach ihrem Erfolgsalbum «Plein du Monde», auf dem Künstlerfreunde wie Khaled, Lhasa (R.I.P.), Olivia Ruiz und Charles Aznavour zusammen mit der französischen SuperBoyGroup ihre eigene Versionen von Bratsch-Songs einspielten, kehrt die Band mit dem neuen Programm «Urban Bratsch» nun in die Intimität ihrer «imaginären Folklore» zurück.

Bratsch spielt jedes neue Programm ein Jahr live, bevor daraus eine CD entsteht. Das antizyklische Verhalten hat sich in der 34-jährigen Bandgeschichte mehr als bewährt. Kaum eine andere aktuelle Band versteht es derart meisterhaft, Stimmungen zu erzeugen, mit einer gewissermassen «zurückhaltenden Virtuosität» darzubieten und ihr Publikum träumen zu lassen, aber auch Anregungen zu so etwas abgestandenem wie dem Kampf für eine bessere Zukunft, für eine bessere Welt zu geben.

Bratsch über «Urban Bratsch»: «Städte haben Gesichter, haben Namen – 'die schwarze Stadt', 'die Stadt mit den sieben Hügeln', 'die Stadt der tausend Glocken' … Städte haben auch ihre eigene Musik, ihre Sprachen, ihre 'Codes': Rembetiko, Fado, Tango, Musette, Blues … Da sind die Städte, die uns träumen lassen – Odessa etwa, Thessaloniki, Paris, Budapest, Berlin, Lissabon, Barcelona, und viele andere … Wir fahren durch diese Städte, atmen, fühlen uns frei, wir kommen nach Hause zurück mit neuen Melodien, Liedern in allen Sprachen, wir schreiben unsere eigene Musik über die Vorstädte, denn dort ist das eigentliche Leben aller Städte – besonders in den 'Vorstädten unserer Vorstellung', den 'imaginary suburb' dieser Städte – und diesen Vorstädten, die das eigentliche Herz aller Städte ausmachen, widmen wir unser neues Programm – den Hafenvierteln, den Flüssen, die unerfüllte Träume wegtragen, den kleinen Strassen, auf denen vielleicht der 'Django von morgen' Gitarre spielt.»

«Urban Bratsch» kommt mit neuen Gerüchen, neuen Umgebungen, fussend auf
Traditionen. Aber diesmal geht die Reise weiter. Und wer jetzt schon weiss, dass er statt der immateriellen Souvenirs dieses betörenden Weltenbummels lieber die Errungenschaften der Altersheim-Werbetouren im Car seiner guten Stube bestaunt, der darf bis dahin ruhig vor seiner miesbildigen Flachbildkiste verblöden. Wir allerletzten Insulaner – geimpft oder nicht – glauben nämlich auch daran, dass eine bessere Welt möglich ist. Unsere Weltbedeutungsplanken und Bratsch sind Teil davon.

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