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Bandits Ballads
Samstag, 17.10.2009
Lokalbühne
La Minor
Gaunerchansons und Halunkenjazz aus der einstigen Sowjetunion: Postmodern und wild interpretieren La Minor alte Ganovenlieder und 30-50er-Jahre-Jazz mit dem Kleinkriminellencharme der St. Petersburger Banlieue.
Strictly no overdub, alles live und authentisch auf akustischem Werkzeug vorgetragen, erkennt man den spezifischen La-Minor-Dirty-Folk aus jedem Weltmusikgetümmel klar heraus. 2000 gegründet war das Sextett schon oft auf Europa-Tour - Spelunken, Hallen, Festivals. Das russische Knopfakkordeon Bajan treibt, das Saxofon schmeichelt, der lichtscheue Sänger Slawa Schalygin tischt rüde Gangstergeschichten über böse Jungs, Liebe, Leidenschaft, Alkohol und Gefängnis auf. Sie riechen nach Unheil, tragischen Lovestories, dunklen Hinterhöfen, verrauchten Spelunken, besoffenen Matrosen und verlebten Huren, Pisse und null Robidog. Diese Promenadenmischung aus Jazz, Odessa-Beat-Klezmer, russischem Chanson und Dirt-Folk ist robust und wirkt garantiert auch gegen Staubmilbenallergien und böse Infektionen in sogenannt sterilen Spitälern. Typisch russisch schwankt die Musik zwischen den Extremen Ausgelassenheit und Depression. So angenehm abgefuckt und anrührend kann Klezmer sein. La Minors erstes Album heisst denn auch "Blatnyak" – Knastlieder. Da werden sich die lokalen Planken gefährlich verbiegen, wenn die sechs "Knastbrüder" in fleckigen Trägershirts mit atemberaubendem Tempo ihre Ausbrüche vom Stapel lassen. Und die Sihl wird zu Wodka werden. Prost auf Russisch: ???? ????????! [wasche sdarow'je] – oder so. Auf eure Gesundheit, Briederchen. Bleib sauber, gell.
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