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Ebbe & Flut
Donnerstag, 04.06.2009
Lokalbühne
Bowerbirds
Dass der Singer/Songwriter John Darnielle die Bowerbirds zu seiner Lieblingsband der letzten Jahre erklärt hat, liefert insofern einen ersten Anhaltspunkt, da dieses amerikanische Trio mit dem Mountain Goats-Mastermind seine Vorliebe für tiefgründige Songs zwischen Folk/Neo-Folk und Americana teilt.

Die Geschichte der Frau/Pferd-Vergleiche ist lang und absolut frei von Missverständnissen. Pferdegebiss, Pferdelachen, Pferdehintern: Wer sich erstmal in diese Richtung verrannt hat, muss für gewöhnlich davon ausgehen, dass der Abend gelaufen, das Date vorbei und auch sonst alles aus ist. Ausser natürlich, man kann genauso gut mit den Worten wie Phil Moore, der Sänger der Bowerbirds aus Raleigh, North Carolina. "You're the hooves that lead me through the forest", textet der schon nach 70 Sekunden des Debütalbums seiner Band. Und dann noch: "You're the kindling still that burns below my heart." Paarhufer, Feuerholz - schöner sind die Metaphern fürs schöne Geschlecht lange nicht gewesen. Und was macht Moore dann? Singt diese Zeilen über seine Mama.

Aber sicher, es ist nur gut und richtig, dass die Songs auf "Hymns for a dark horse" zur Stunde Null beginnen und in der ersten Strophe ihres unfassbaren ersten Stücks von Moores schwerer Geburt erzählen, bei der es seine Mutter fast in zwei Stücke gerissen hätte. Die Bowerbirds wollen eben zurück zu den Ursprüngen; das gilt für die ureigenste Musikform Amerikas genauso wie für den naturnahen "Into the wild"-Lebensstil, den zuletzt Will Oldham für Bonnie "Prince" Billy's "Beware" und Bon Iver auf seinem ersten Album "For Emma, forever ago" kultiviert hatte. Auf dem Weg dorthin leben Moore und seine Freundin Beth Tacular jetzt zumindest schon mal in einem stillgelegten Wohnwagen irgendwo im Wald. Manchmal kommt der Geiger Mark Paulson vorbei, und dann geht da die Post ab ...

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