& Nicole Izobel Garcia
Eigentlich stammt der Tausendsassa aus Neuseeland, wo er mit fünf Monaten mosesgleich in einer Schuhschachtel nach Christchurch schipperte, nachdem er mit 2 Monaten die Rolling Stones konzertieren sah. Ulysses Delaney Davidson wurde an der Special Dreamers School zum grössten Träumer ernannt & flog mit reifen 14 Jahren, stolperte dann direkt von Bar zu Gefängnis & zurück. Zurück – zu seinem Glück: die neuste Platte heisst «Lucky Guy» (2015), nach «Bad Luck Man» von 2011 – der Arbeit & der Musik wegen. Etliche Bands pflasterten seinen Weg. Zet Be unsere geliebten Dead Brothers. Und sie hängten ihn höher. Von allen guten Geistern verlassen & einigen Solo-Alben später: In Begleitung seines Phantom Orchesters, eines staubigen, verbeulten Koffers & whiskyschwangeren Songs verbringt er die meiste Zeit des Jahres. Tourt, kollaboriert, musiziert, wirbelt ohne Pause. Etwas sackmodern Altertümliches taumelt durch den Raum, irgendwo zwischen Chilbi & Zirkus; unschubladisierbar zwischen Country Noir, Gothic Americana & Alt-Country; trümmlig verflixt & vertrackt zwischen Hank Williams, Howlin’ Wolf, The Birthday Party, Johnny Cash, Suicide & Buster Keaton. Immer rettet die mitreissende Zigeunerjazz-Seele vor zuviel Schwermut & Lebensüberdruss. Davidson wird begleitet von Nicole Izobel Garcia mit überirdischer Stimme, staubigem Keyboard & klassischer Drummaschine. Spanische Sagas von Liebe & Betrug, Schweizer Parabeln von Anbetung & Rache, Southern Gothic Blues & fourties Mexian Bolero Cabaret Trash. Grossartig, alchemistisch, magisch & extrem zürihündfründli für einen Über- & Ausserirdischen, der unsere Stadtinsel-Rootsrocker Felix, Regula & Exuperantius mit ihrer modischen Unterarmbehauptung nicht mal von Ferne kennt.