Erneut beamen uns Damien Jurado und Producer & The Shins-Keyboarder Richard Swift – Sergio Leone & Ennio Morricone des gehobenen Songwritings – in brutale und zugleich lebensfreundliche Landschaften. Psychedelischer Space-Folk im traumhaften Paralleluniversum entgrenzter Wirklichkeiten. Zwei Seelenverwandte, einsame Wölfe im nachtschwarzen Schafspelz, wagen es, die mit «Saint Bartlett» (2010) begonnenen mutigen Pinselstriche ebenso ungestüm wie kontrolliert weiterzuentwickeln. Jurado befreit nicht nur seine Songs, er erlaubt uns, mit ihm durch die wilden Canyons seiner musikalischen Imaginationen zu streifen. Zwischen Art-Pop & Indiefolk, zwischen Morricone, Lee Hazlewood & Pink Floyd, manchmal an Sufjan Stevens, Get Well Soon & Fleet Foxes erinnernd. Er ist die Waffe, der purpurfarbene Ameisenbär, die Papierflügel, die Lawine, das Flugzeugunglück, Ohio, der Geist der Frau seines besten Freundes. Es ist ein eigenes Universum mit eigenen Symbolen, Mythen und eigener Liturgie, schreibt der Secretly Canadian träf, träfer, am träfsten. Und die Seattle Times nannte Jurado, der auch mit dem Kurzgeschichten-Kultautor Raymond Carver verglichen wird, Godfather des Folk-Booms. Zuversichtlich navigiert er sein Traumschiff, in dem wir alle sitzen, auf dem grenzenlosen Lebensmeer zeitlos schöner Songs & legt an im Hafen unserer allerletzten Paradiesinsel im genialen Klangarchipel an der blauschönen Mississihl.